Was ist eigentlich dieses NAMASTÉ?

Wer hat nicht diese Geste vor Augen, wenn er an Yoga denkt?

Bei der Grußgeste Namasté werden die Handflächen vor der Brust mit allen Fingern aneinander zusammengelegt und der Kopf leicht geneigt. Ein demütiger Gruß, der von ganzem Herzen kommt.

Hast du dich schon einmal gefragt, was sie bedeutet und was du aussendest, wenn du sie ausführst?

Namasté ist ein Grußwort aus dem altindischen Sanskrit. Dieses einzige Wort kann sinngemäß als ‘Das Göttliche in mir ehrt das Göttliche in dir’ übersetzt werden.

Es besitzt auch eine tiefgründigere Bedeutung, deren Wurzeln in der Spiritualität liegen. Das Schließen der Augen und die Verneigung stehen symbolisch für die Unterwerfung des Geists vor der Göttlichkeit des Herzens und lassen uns unseren eigenen inneren Geist erblicken.

DAS LICHT IN UNS

Weg von der Mainstream-Variante ist Namasté mehr als nur ein Wort, es ist vielmehr eine Lebenseinstellung oder auch Lebensphilosophie. Eine Art, Respekt zu zeigen: Respekt für uns selbst, für unsere Mitmenschen, für unseren Planeten und die Natur. Respekt für alles Leben in diesem Universum. Namasté soll uns immer wieder an die Vollkommenheit in uns selbst und um uns herum erinnern. Es ist eine Form, um mit unserer Umwelt in Verbindung zu treten.

Als eine Philosophie, die es uns erlaubt, uns von unserem Ego und unseren Vorstellungen zu lösen, um unser Herz in allen Bereichen unseres Lebens für Anteilnahme und Mitgefühl zu öffnen.

AUS ACHTSAMKEIT WIRD AKZEPTANZ

Respekt bedeutet, die Gefühle, Wünsche oder Rechte anderer anzuerkennen. Der Schlüssel dafür sind Achtsamkeit und Akzeptanz, denn selbst wenn wir uns in einem Konflikt gegenüberstehen, sollten wir unser Gegenüber stets respektvoll behandeln. Es ist nicht immer einfach, Menschen zu respektieren, die eine andere Meinung oder unterschiedliche Werte vertreten. ‚Wie kann man so etwas nur denken?’, fragen wir uns. ‚Warum bist du so?’ Doch wenn wir uns vor Leuten verschließen, die anders sind als wir, treten wir auf der Stelle. Wir hindern unser persönliches Wachstum und somit unsere Fähigkeit der Empathie.

Wer Namasté lebt, zeigt an jedem einzelnen Tag Achtsamkeit, Mitgefühl und Respekt. Denn wenn wir anderen würdevoll und wertschätzend gegenübertreten, schaffen wir automatisch einen freundlichen Umgang.

Ist das zu 100% umsetzbar? Okay, wir sollten die Realität nicht aus den Augen verlieren: Wir müssen nie alles oder jeden widerstandslos hinnehmen. Der Austausch zwischen verschiedenen Meinungen und Standpunkten ist ja genau das, was das Leben leben lässt.. Es geht nicht darum, andere von der Richtigkeit der eigenen Seite zu überzeugen, sondern ein Verständnis für sein Gegenüber zu entwickeln und sich eventuell darauf zu einigen, dass man sich nicht einigen kann. Respekt zu üben bedeutet, Unterschiede anzuerkennen.

AN DAS GUTE GLAUBEN

Namasté erinnert uns ständig daran, achtsam gegenüber uns und anderen zu sein. Wir sind überzeugt, dass man seinen Mitmenschen nur dann Anteilnahme und Respekt entgegenbringen kann, wenn man an das Gute in ihnen glaubt. Diese Form des Respekts kann sich durch unser gesamtes Leben ziehen und uns mit einer achtsameren Lebenseinstellung belohnen.

Finde das Schöne in deinem Herzen, auf dass du es in jedem Herzen entdeckst. RUMI